Back to life Teil 3 – Der Weg vom Baustellen-Laster zurück zum Saubermann
22.10.2013 in Internes
Die Zeit ist ein Dieb – unser Vorhaben, den Firmen-Laster endlich wieder auf Vordermann zu bringen und die einzelnen Schritte hier in unserem Autopflege-Blog zu dokumentieren, hinkt leider deutlich hinterher. SORRY, aber die SEMA steht vor der Tür und auch sonst passiert hier so viel, dass wir einfach nicht hinterherkommen!
Für die neu dazu gekommen Leser: Der Baustellen Pick Up wurde fast ein ganzes Jahr lang nicht gepflegt und stand als "Laternen Parker" im Freien oder wurde als Lastesel für die Baustelle verwendet. Dies hat an allen Teilen deutliche Spuren hinterlassen, wie Ihr in den ersten beiden Teilen des Berichts nachlesen könnt. Hier zeigen wir Step by Step, wie wir so eine Komplettpflege selbst angehen und hoffen Euch dabei einen Einblick in die Anwendungen und Produkte bieten zu können.
Nachdem der Innenraum bereits wieder auf Neuzustand gebracht wurde und die lang ersehnte Außenwäsche erfolgreich absolviert wurde, stand der Dodge RAM nun in unserer Aufbereitungshalle und wartete auf die nächsten Pflegeschritte. Und was kommt zuerst, wenn ein Wagen richtig gepflegt werden will? Korrekt, die Lackoberflächen Reinigung in Form einer Lackknete. Hier hatten wir ja bereits einige Reste an den neuralgischen Punkten, wie Schweller, Front, Chrombars nach der Wäsche entdeckt – diese sollten jetzt entfernt werden.
Hier mal beispielhaft ein fest gebackener Rest der deutlich spürbar auf dem vorderen Kotflügel zu bestaunen war:
Nichts Weltbewegendes, aber zu grob, um es im Zuge des Poliervorgangs einfach wegzupolieren. Nicht, dass dies nicht klappen würde – aber dabei besteht das Risiko, dass sich die feste Schmutzpartikel auf die Polierpadoberfläche setzt und im Zuge weiterer Poliergänge schöne Kratzer in den Lack zieht. Deshalb immer vorher KNETEN!
Gesagt, getan, wir nutzten dazu die gleiche Ausstattung, wie sie im Shop mit unserem Lackoberflächen-Reinigungspaket angeboten wird:
Im Detail: Magic Clean Lackknete, Prima Glide als Knet-Spray und ein Microfiber Madness Crazy Pile Mikrofasertuch zum Abwischen.
Zunächst wird dabei die saubere Lackfläche gründlich eingesprüht. Das ist sehr, sehr wichtig, denn nur eine gut gleitende Knete hinterlässt keine Spuren im Lack! Daher immer wieder nach sprühen, um ein Trockenschieben zu vermeiden.
Die Knete mit der Handwärme weich kneten und zu einer Scheibe formen. Wir nehmen da immer ca. 50g, also die Hälfte einer Magic Clean Packung. Diese Scheibe dann zunächst unter leichtem Druck über die nasse Fläche und dabei die Verschmutzung schieben. Das ganze sollte immer in geraden Bahnen erfolgen und nicht wild wischend in alle Himmelsrichtungen!
Je nach Oberflächenzustand bemerkt man sofort die Unebenheiten auf dem Lack – bei schlimmeren Verschmutzungen hört man es sogar in Form eines Knirschgeräuschs! Wenn man keinen Widerstand mehr spürt, sollte die Oberfläche gereinigt sein und meistens sieht man das Ergebnis direkt in der Lackknete:
Damit das Kontaktspray nicht fest trocknet, im Anschluss jeder bearbeiteten Partie mit dem Mikrofasertuch trocken wischen:
Wir wollen Euch jetzt nicht mit Bildern jeder behandelten Stelle langweilen, daher zeigen wir mal wie sich in diesem Fall die Knete zeigte, nachdem wir Haube und Front des Pickups behandelt hatten:
Da gibt's durchaus schlimmere Zustände, jedoch muss man sich hier vor Augen halten, dass unser Pickup IMMER perfekt gepflegt wurde bis Ende letzten Jahres und dann im Baustellenbetrieb trotzdem sehr wenige Kilometer gefahren wurde. Wenn man sich so einen Knet-Erfolg dann mal hochrechnet, auf ein Fahrzeug was diesbezüglich NIE eine solche Pflege bekommt und dabei dauerhaft gefahren wird, kann man sich vorstellen, wie die blaue Lackknete dann aussieht!
Was macht man nun mit dem dreckigen Teil? Ganz einfach: Durchkneten und den Schmutz nach innen transportieren. Dies sollte während einer Anwendung immer wieder gemacht werden, daher ist eine Sichtprüfung der Knetfläche immer wichtig.
Umfalten:
Durchkneten:
Und wieder zum nächsten Einsatz platt zu einer Scheibe formen:
Übrigens: Solche Dreckspuren, wie man sie auch im letzten Bild sehen kann, sind absolut unkritisch und kein Grund zur Panik. Erst wenn man auf der Oberfläche richtige Partikel Punkte sehen kann und die auch durch erneutes Kneten nicht entfernbar sind, sollte man über die Anschaffung einer frischen Knete nachdenken!
Nachfolgend noch ein Bild des Knetzustandes, nachdem wir die linke Seite des Wagens dann fertig gereinigt hatten:
Nicht viel, aber Rückstände waren vorhanden. Nach Abschluss der Arbeiten war der Lack spiegelglatt und bereit für die nächsten Arbeitsschritte. Diese können entweder chemische Lackreiniger (z.B. Prima Amigo) oder auch verschiedene Polituren wie das Meguiars Ultimate Compound sein.
Dass es der Pickup „nötig“ hat, zeigte sich dann im Scheinwerferlicht, auch wenn dies für manche vielleicht ein akzeptabler Zustand wäre. Wenn man bedenkt, dass die letzte Aufbereitung schon etwa 3 Jahre her ist und der RAM seitdem nur gepflegt wurde, geht der Zustand absolut in Ordnung:
Doch dies ist eine andere Geschichte, für die wir nun erst einmal wieder Zeit finden müssen :-( Ein Glück haben wir einen sicheren Unterstand für das Dickschiff, so dass wir hier eine erneute Verschmutzung zunächst ausschließen können. Wir bleiben dran!
Mehr dazu dann in Teil 4 unserer Blog Serie...