Duell der Akku Schaumsprüher: Carton EP02 VS IK E Foam Pro 2

Duell der Akku Schaumsprüher: Carton EP02 VS IK E Foam Pro 2

19.02.2025 in Produkt-Tests

Pump up the Jam

Schaumsprüher erfreuen sich seit jeher bei Autopflegern großer Beliebtheit. Für die meisten sind die klassischen Schaumdrucksprüher, wie die beliebten IK Foam Pro 2 oder auch der Klassiker Gloria FM 10 oder FM 30, nicht mehr aus dem Autowäsche-Ablauf wegzudenken. 

In der Vergangenheit sorgte die gute, alte Muskelkraft bei den handbetriebenen Schaumsprühern für die Schaumerzeugung bzw. den Druck. Da dies stets sehr kraftraubend ist, gesellte sich vornehmlich bei Goizper IK die Möglichkeit der Drucklufterzeugung per externer Pumpe dazu. Fortan konnte man über das verbaute Autoventil bei den Foam Pro 2 Plus Varianten Druck aufbauen und sich das Handpumpen ersparen.

Parallel sorgten findige Anwender für DIY-Lösungen, bei welchen Akkupumpen an ursprüngliche Handdrucksprüher angeflanscht wurden und für automatische Druckerzeugung sorgten. Zugegeben: Schön war das nicht und auch im Handling aus unserer Sicht mindestens schwierig. Die Ästhetik spielt für uns ja auch immer eine Rolle und da waren solche Bastellösungen nicht der Hit, aber eine Lösung.

Es war also nicht überraschend, dass sich allmählich verschiedene Hersteller, meist aus Fernost, zum Ziel setzten, die Schaumdrucksprüher batteriebetrieben umzusetzen und die Bastelarbeit zu eliminieren. Das klappte mal mehr, mal weniger gut, aber es gab Lösungen

Kampf der Schaumschläger

Den großen Siegeszug der Akku-Schaumsprüher läuteten dann doch die Europäer ein. Goizper IK beispielsweise versorgte zumindest die großen Schaumsprüher seit etwa 2023 mit optionalem Akkubetrieb. Die „E-Foam“ Versionen waren geboren. Preislich allerdings auch in anderen Sphären unterwegs, wurde doch für die Komplettlösung inkl. Sprüher leicht über 300 € fällig. Für Hobbyanwender, die zudem auf die Ghostbusters Gedächtnissprüher im XL-Format verzichten wollten, war aber auch das unbefriedigend. Aber der Weg war geebnet!

Einer der ernst zu nehmenden Pioniere für die kleineren Sprühgeräte war die koreanische Firma CARTON, die über ein riesiges Crowdfunding-Projekt größere Summen zur Realisierung ihres Akkusprüher Projekts sammelte. Angefangen mit dem reinen „Wassersprüher“, z. B. für Felgenreiniger oder APC, gesellte sich 2024 dann noch der EP02 Foam Sprayer mit Akkubetrieb dazu.

Carton EP 02 Foam Sprayer Schaumsprüher Gerät

Wie wahrscheinlich dem geneigten Leser bekannt ist, haben wir das Unternehmen Carton mehrere Jahre intensiv beobachtet und in der Entwicklung begleitet, sodass wir uns final auch für den Verkauf der EP02 und EP03 Geräte entschieden. Auch wenn es eher unverhofft kam, aber ebenfalls im Jahr 2024 stellte plötzlich IK Sprayer den „E-Foam Pro 2“ vor, einen kleinen Handschaumsprüher mit Akkubetrieb! Diesen konnten wir auf der Automechanika in Frankfurt testen – leider warfen ein paar technische Probleme den Release-Termin zurück, sodass es bis Februar 2025 dauerte, bis wir auch diesen Akkuschaumsprüher bei uns hatten.

Hier mal ein Vergleich des IK Foam Pro 2 (links) und dem E-Foam Pro 2:

Ik Foam Pro 2 + E Foam Pro 2 Vergleich

In dem folgenden Test und Vergleich möchten wir Euch die beiden Akku Schaumsprüher Carton EP02 und Goizper IK E-Foam Pro 2 vorstellen und die jeweiligen Vor- und Nachteile offenlegen. So seid Ihr als interessierte Kunden nach der Lektüre hoffentlich schlauer, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

Warnung:

In der letzten Zeit häufen sich Vergleiche und Tests zu mehr oder weniger seriösen Akku Foamern diverser Onlineplattformen. Hier wird nicht selten der erhebliche Preisvorteil im Vergleich zu bspw. IK oder auch Carton hervorgehoben.

Wir können hier nur ausdrücklich vor dubiosen Anbietern warnen. Klar, wir wollen ja auch Geld verdienen - HA HA! Nein ernsthaft: Ein Blick ins Impressum (wenn überhaupt vorhanden) gibt in den meisten Fällen keine Adresse in der EU an. Wir sprechen hier von Li-Ion Akku Geräten die entsprechend sicher sein müssen. CE Konformität wäre hier ein Punkt der anzusprechen ist, ebenso, dass Akkus in Deutschland entsprechend vom Inverkehrbringer registriert und für die Entsorgung bezahlt werden muss. Deutschsprachige Anleitungen sind Pflicht und viele weitere Angaben und Prüfungen.

Aus Stichproben wissen wir: In den allermeisten Fällen werden hier viele bis alle gesetzlichen Regelungen ignoriert - und so viel Geld gespart. Wir verstehen zu gut, dass man nicht mehr als nötig ausgeben mag und oft der Preisaufschlag heftig erscheint. Aber wir als Inverkehrbringer und auch die Hersteller aus der EU müssen viele Wege gehen, um Euch solche Produkte sicher anbieten zu können. Und der Faktor Sicherheit sollte es Euch wert sein, nicht am falschen Ende zu sparen.

Lade-Infrastruktur

USB-C Anschluss! Eigentlich sollte es keine Erwähnung wert sein, aber in der Praxis ist der USB-C-Ladeport leider weiterhin nicht überall angekommen. Hier ist bei beiden Geräten positiv anzumerken, dass diese über eine entsprechende Buchse verfügen.

So könnt Ihr mit einem entsprechenden USB-C-Kabel (liegt ebenfalls in beiden Fällen bei!) über einen Handyladestecker, eine Powerbank oder auch am PC Eure Sprühgeräte einfach aufladen.

Während Carton den Ladestatus mit 4 blauen LEDs anzeigt, begnügt sich IK mit einer Anlehnung an „Squid Game“ a la „Rotes Licht / Grünes Licht“. Denn die LED zeigt nur blinkend grün, gelb und rot an. Dies soll einen Ladestatus in einem Prozentbereich darstellen: ROT = 0-30%, GELB = 30-60%. GRÜN = 60-100%. Erst wenn die Diode dauerhaft grün leuchtet, ist der volle Ladestatus vorhanden. Die genauere Information vermittelt hier der Carton Akku.

Ik E Foam Pro 2 LadenCarton Sprayer Akku

In puncto Variabilität hat eindeutig der Carton Sprayer die Nase vorn: Quasi so etwas wie ein Signature-Feature ist bei allen Carton Sprayern der Akku im Handgriff. Der besondere Clou dabei: Der Griff lässt sich einfach vom Gerät abnehmen und somit platzsparend an beliebigen Orten aufladen. Wenn Ihr also keine Garage besitzt oder dort keinen Stromanschluss habt, einfach den Griff mit in die Wohnung nehmen.

Beim IK E-Foam Pro 2 hingegen ist der Akku im Gerät integriert und kann (zumindest nicht ohne das Gerät aufzuschrauben) NICHT entnommen werden. Bedeutet im Gegensatz zum Carton Akku: Wenn Ihr nur in der Wohnung aufladen könnt, müsst Ihr den IK Schaumsprüher komplett mitnehmen und für die Ladezeit an entsprechender Stelle platzieren. Wenn Ihr natürlich eine Garage mit Stromzugang habt, ist das Problem irrelevant.

Bonuslevel: Bei Carton ist der Akku nicht nur mit dem Handgriff abnehmbar. Der Griff ist auch variabel an anderen Geräten des Herstellers (EP03 Drucksprüher oder einer Mini-Poliermaschine) verwendbar. Zudem kann der Handgriff im Fall eines Defekts oder Verschleiß einzeln ersetzt werden.

Aufpassen: Beide Hersteller verwenden zur Absicherung des Ladekontakts eine Gummi-Abdeckung. Diese schützt das Gerät im Betrieb vor Eindringen von Wasser. Bei IK liegt der Port bauartbedingt im Boden des Geräts, was ihn bei einer Autowäsche zumindest angreifbarer macht, als den Ladeport im Handgriff des Carton. In beiden Fällen ist diese im Gerät durch einen "Gummi-Schnibbel" gegen Verlust gesichert.

Beim IK Sprayer ist es uns nun schon mehrfach passiert, dass wir den Schutz beim Abziehen des Ladekabels komplett aus dem Gerät gezogen haben! Wer hier nicht aufpasst, wird den kaum mehr als 5 mm großen Gummistopfen schnell verlieren und infolgedessen den Schutz vor Wasser verliert! Bei Carton ist es zwar toll, dass der Schutz im Griff ist und zusätzlich mit dem Anschalter verbunden ist, was einen Verlust nahezu unmöglich macht. Jedoch kommt man gelegentlich bei der Anwendung an den Schutz und öffnet diesen ungewollt.

IK E Foam Pro 2 und Carton EP02 Ladeschutz

Fazit: Aus unserer Sicht gewinnt Carton hier relativ klar das Rennen. Allein der Punkt, den Schaumsprüher nicht mit ins Haus / die Wohnung nehmen zu müssen, ist sehr angenehm. Die optionale Variabilität durch die Verwendung des Akkus an anderen Carton Geräten ist mindestens ein Pluspunkt, ebenso der einfachere Austausch, wenn es mal mit dem Akku Probleme geben sollte. Auch die mangelhafte Absicherung des Ladeschutzes ist zumindest beim IK anzumerken.

Carton: 1
IK: 0

Lieferumfang

Neben dem obligatorischen Akku Schaumsprüher legen beide Hersteller noch etwas Zubehör dazu, welches sich weitgehend ähnelt.

Bei Carton werden insgesamt 3 verschiedene Schaumdüsen (Weiss = wässriger Schaum, Rot = mittelstarker Schaum, Schwarz = Trockener / Extra starker Schaum) beigelegt, wovon eine bereits montiert ist. Zusätzlich liegt wie erwähnt ein USB-C-Ladekabel bei. Die Besonderheit im Lieferumfang liegt bei einem praktischen Messbecher inkl. Schraubdeckel. Hier passen 60ml rein, was es Euch ermöglicht, ein Schaumkonzentrat Zuhause abzufüllen und mitzunehmen. Alternativ bietet der Messbecher mit seiner Skala auch nur ein genaues Abmessen.

Carton EP02 Lieferumfang

IK steht in puncto Düsen nicht nach und liefert ebenfalls 3 Varianten mit, wo ebenfalls eine im Gerät vormontiert ist. Hier sind es die Farben Grün (Trocken), Grau (Mittel) und Orange (Nass).

Lieferumfang IK E Foam Pro 2

Goizper IK packt zwar im Gegensatz zu Carton keinen Messbecher dazu, dafür die von anderen Geräten bekannten, farbigen Kappen, die an den Handgriff angesteckt werden können. Diese dienen einerseits der optionalen Kennzeichnung, um bei mehreren Geräten die Inhalte zu unterscheiden. Zusätzlich hat man so die Möglichkeit, die überzähligen Schaumdüsen in der Kappe zu verstauen und am Gerät zu befestigen. Das finden wir ziemlich smart und gleicht den Messbecher von Carton definitiv aus! Warum man sich dabei nicht für Signalfarben wie ROT = Gefahr / GRÜN = Ungefährlich entschieden hat, weiß vermutlich nur der Hersteller.

Besonderheit beim IK EFoam Pro 2: Zum Lieferumfang gehört ein Satz Filzeinsätze. Diese werden an der Gerätespitze (nach Abschrauben selbiger) eingesetzt und beeinflussen die Schaumerzeugung. Während es zwar löblich ist, dass IK hier für einige Zeit das Verbrauchsmaterial inkludiert (die Filze müssen regelmäßig ersetzt werden!), so kommt der Carton Sprayer gänzlich ohne diese Einsätze aus.

Fazit: Auch wenn sich der Lieferumfang punktuell unterscheidet, sehen wir hier keinen Sieger im Vergleich. Uns sprechen die farbigen Kappen mit „Geheimfach“ Funktion bei IK etwas mehr an als der Carton Messbecher. Allerdings sind die Farbkennzeichnungen mit Blau und Gelb vollkommen unlogisch. Gleichzeitig gibt’s zumindest keine Pluspunkte für das nötige Verbrauchsmaterial, welches der koreanische Konkurrent nicht mal nötig hat. Klares UNENTSCHIEDEN!

Carton: 1
IK: 1

Gewicht

Beide Foamsprayer sind keine Leichtgewichte. Der IK Sprayer bringt es auf ein Leergewicht von rund 1170 g, während der Carton Sprayer mit 1060 g immerhin über 100 g leichter ist. Erstaunlich dabei: Carton arbeitet bei seinen Sprühgeräten mit einem Materialmix aus Kunststoff und (schwereren) Metallen, während bei IK nur Kunststoff im Einsatz ist. Wir vermuten, dass der beim IK E Foam Pro 2 weiterhin integrierte Pump-Mechanismus für den Handbetrieb das Mehrgewicht ausmacht.

Carton EP02 GewichtIk E Foam Pro 2 Gewicht

Durch das recht hohe Gewicht (und eine relativ gute Gewichtsverteilung) sind beide Sprüher ordentlich standfest, auch im ungefüllten Zustand. Da bei IK alle Akku- und Pumpenelemente im massiven Boden integriert sind, steht dieser automatisch etwas sicherer. Dafür hat der Carton EP02 Foamer einen nicht so hohen Schwerpunkt, da das Gerät etwas kürzer / kleiner ausfällt.

Fazit: Das Mehrgewicht ist zwar bei IK vorhanden, wird aber durch die geringere Füllmenge automatisch ausgeglichen. Beide stehen standsicher. Wir betrachten das für uns als unentschieden – für wen das (leichte) Mehrgewicht relevant ist, muss hier seine eigene Wertung anlegen.

Carton: 1
IK: 1

Behälter

Beide Behälter sind aus Kunststoff, Carton in „Rauchgrau“, IK im klassischen „Weiß“ gehalten. Das Material von IK ist wie bei den anderen IK Produkten ziemlich massiv und gefühlt unkaputtbar, während sich der Behälter von Carton eher weich anfühlt, allerdings auch nicht labil. Dennoch vermittelt IK hier einen höherwertigen Eindruck.

Die Farbe wird beiden weitgehend zum Verhängnis: Ohne Gegenlicht kann man die im Kunststoff integrierte Skala beim weißen IK Foamer nahezu unmöglich ablesen. Carton erlaubt es mit dem grau-transparenten Farbton ETWAS besser, von gut kann aber nicht die Rede sein. In unseren Bildern haben wir das versucht aufzuzeigen. Im dritten Foto dann mal mit Gegenlicht. Bei Carton gibt es zumindest buchstäblich einen Lichtblick: In Korea sind verschiedene Behälterfarben auf dem Markt, darunter auch ein komplett transparenter Behälter. Ob es die aber jemals auf den EU-Markt schaffen, ist derzeit noch offen.

IK E Foam Pro 2 BehälterCarton EP02 Behälter

Der Carton Behälter lässt eine Maximalfüllung von 1,5L zu. IK begnügt sich laut Herstellerangabe mit 1,25L Nutzvolumen. Das ist schon sportlich, wenn man ein großes Fahrzeug umfassend einsprühen will. Hier wird der Pumpmechanismus im Deckel des Carton zum entscheidenden Vorteil, dazu später mehr.

Hinweis zur Füllmenge / zum Nutzinhalt:

Nachdem IK mit der 1,25l Angabe ganz schön Verwirrung gestiftet hat, haben wir uns direkt an IK in Form von Alex Boot (EU-Vertriebsleiter) gewandt. Denn entgegen der Annahme aus gewissen Kreisen, es sei nur ein Copy-and-paste-Fehler in der Anleitung, liegt dem E Foam Pro 2 auch ein speziell für das Gerät erstellter Quick Start Guide bei, der ebenfalls MAX 1,25l angibt!

Die offizielle Info von IK bestätigt auch unsere Tests: Auch 1,5l Befüllung ist kein Problem, da der Kompressor bei Druckverlust regelmäßig nachpumpt. Bei den handbetriebenen Geräten wird der Leerraum für den Druckaufbau per Handpumpe benötigt, beim E-Foam ist das nicht so. Warum die Angabe dann sogar im Quick Start Guide hinterlegt wurde, weiß aber nur IK selbst! ;-)

Hier noch das Zitat von Alex Boot:

"Gibt keine Probleme mit 1.5L. Jetzt mit dem Kompressor dazu, braucht man weniger Luft in dem Behälter"

Damit wäre dann auch dieses Mysterium geklärt

In Bezug auf Ergonomie muss sich aus unserer Sicht der IK geschlagen geben: Die hoch bauende, voluminöse Flasche (mit Deckel ca. 35 cm VS 30 cm bei Carton) lässt sich mit einer normalen Handgröße nur schwerlich tragen bzw. festhalten. Die eher rutschige Außenhaut vermittelt kein sicheres Haltegefühl.

Wann das relevant ist, fragt Ihr Euch? Genau an dem Punkt, wenn ihr den Behälter mit Wasser befüllen müsst und dabei die Flasche nicht abstellen könnt, beispielsweise in einem tiefen Waschbecken! Dann droht die Flasche auch mal abzurutschen. 

Wie es VIEL besser geht, zeigt der Koreaner Carton: Der Behälter hat gegenüberliegend zwei ausgeprägte Griffmulden für jeweils einen Finger Eurer Hand. So kann der Behälter nicht nur unkompliziert und sicher festgehalten werden beim Befüllen. Die Mulden sorgen auch für einen festen Griff, wenn Ihr den Deckel des Behälters nach der Anwendung abschrauben wollt. Spätestens, wenn hier noch etwas Feuchtigkeit an der Hülle im Spiel ist, wird man die Mulden zu schätzen wissen. Beim IK Sprayer hält man die Flasche idealerweise am Boden fest, um sie aufzudrehen.

Carton EP02 Behälter GriffmuldeCarton EP02 Behälter Griffmulde

Bei der Befüllungsöffnung geben sich beide Hersteller nicht extrem viel. Der Schlund des Carton ist mit 8 cm Durchmesser komfortabel, die 6 cm des IK Sprayers sind aber allemal ausreichend. 

Ik E Foam Pro 2 Behälter ÖffnungCarton EP 02 Behälter Öffnung

Fazit: Hier würden wir dem Carton EP02 die Punkte zuschreiben. Während sich beide bei der uncleveren Farbwahl des Behälters keine Lorbeeren verdienen, ist die Ergonomie des Carton Behälters erstklassig. Die etwas größere Füllöffnung ist zwar keine große Sache, aber auch da hat Carton leicht die Nase vorn.

Carton: 1
IK: 0

Deckel

Generell unterscheiden sich hier die beiden Systeme. Während IK die Pumpe mitsamt Akku im Boden des Sprayers verbaut, befindet sich die Pumpe bei Carton im Deckel. Über den Akku im Handgriff haben wir bereits gesprochen.

Ein weiteres von Carton besonders beworbenes Feature ist die Deckel Arretierung auf dem Behälter. Hier ist beim EP02 Sprayer nicht einmal eine ¼ Drehung nötig, um diesen auf oder anzuschrauben. Dem System muss man zwar erst einmal vertrauen, aber wir hatten bis jetzt keine Situation, bei welcher sich der Deckel selbstständig löste. 

Bei IK hingegen sind knappe 4 volle Umdrehungen nötig, um den Deckel auf dem Behälter zu verschrauben. Spätestens beim Öffnen wird einem dann wieder der relativ glatte und schwer greifbare Behälter (siehe oben) zum Problem. Sicher ist alles kein Weltuntergang, aber im Falle des Carton positiv hervorzuheben.

Carton EP02 und IK E Foam Pro 2

Ein Feature, welches der Carton bauartbedingt nicht hat, ist die Option des Handpumpens. IK hat den Deckel von anderen Drucksprühern 1:1 übernommen, weshalb sich hier auch weiterhin die Handpumpe befindet. Damit lässt sich der Sprüher klassisch per Hand auf Druck bringen, wenn mal der Akku leer sein sollte. Um ehrlich zu sein, können wir uns nur schwer vorstellen, dass diese Situation jemals in der Praxis eintritt. Man könnte es jetzt positiv sehen und sagen, sollte der Sprüher mal kaputtgehen (Akku Pumpe) dann ist das Gerät nicht vollkommen verloren, aber das wäre schon etwas weit hergeholt.

Positiv für den IK zu erwähnen ist, dass der standardisierte Deckel nicht nur die Handpumpe beinhaltet, sondern auch die Griff-Arretierung. Diese sorgt dafür, dass der Foamer zB beim Transport nicht versehentlich auslöst. Natürlich kann man das verhindern, wenn man den drucklos transportiert / aufbewahrt, aber das ist ja nicht immer der Fall.

IK E Foam Pro 2 Trigger Sperre

Fazit: Auch wenn es kein K.-o.-Kriterium ist, so finden wir das Kurzgewinde bei Carton einfach super. Gerade wenn im Betrieb doch nochmal aufgefüllt werden muss oder man einen Schluck Schaumerzeuger nachgeben will, ist das bei Carton buchstäblich im Handumdrehen erledigt und bei IK aufwendiger. Auch kommt hier erneut der positive Faktor der Griffmulden ins Spiel, der ein Abschrauben des Deckels extrem vereinfacht.

Die Option, den Sprüher per Hand aufzupumpen, sehen wir keineswegs als Bonuspunkt. Dafür ist es ein Akku Sprayer geworden und wenn ich eine Autowäsche plane, hab ich den Sprayer aufgeladen oder mindestens eine Powerbank parat, um ein paar % Saft drauf zu geben. Dafür braucht es keine Muskelkraft! Zum Ausgleich verhilft hier dem IK Sprayer die inkludierte Auslösesperre, die dem Carton fehlt.

Carton: 1
IK: 1

Düsentausch

Ein weiteres Thema ist der Tausch der Schaumdüsen. Wie beim Lieferumfang bereits erwähnt, liefern beide Hersteller insgesamt 3 verschiedene Düsen zur Modifikation des Schaumbildes mit.

Da IK beim E Foam Pro Sprayer im Grunde auf das bestehende Schaumsprayer-Konzept setzt, hat man hier auch den klassischen Deckel inklusive Handpumpe und Druckentlüftung verbaut. Bedeutet aber auch: Der Düsenwechsel wird – wie bei allen anderen Schaumsprühern des Herstellers – auf der INNENSEITE des Deckels durchgeführt.

IK E Foam Pro 2 Düsenwechsel

Hierzu muss – man wird sich nicht wundern – der Deckel abgeschraubt, dann der Ansaugschlauch abgezogen und schließlich die Düse ausgewechselt werden. Dann das Ganze retour. Einfach ist das nicht und gerade bei Neugeräten sehr fummelig ohne Werkzeug. Das läuft sich bei häufigem Düsenwechsel etwas ein, aber toll wirds nie.

Bei Carton hingegen wird der Tausch des Schaumeinsatzes VORNE an der Spitze des Gerätes gemacht. Hierzu muss auch die Auslassdüse abgeschraubt werden (bei nassen Händen definitiv eine Herausforderung!) und dann einfach der Kunststoffeinsatz ersetzt werden. Positiv ist hierbei zu bemerken, dass Carton die Spitze des Sprayers mit einer eloxierten Metallkappe versieht, während es bei IK nur Plastik ist. Welches hier einen Sturz besser aushält, kann man sich sicher ausmalen.

Carton EP02 Düsenwechsel

Bezüglich der Verstellbarkeit der Düsen / des Sprühbildes geben sich beide Hersteller nichts. Wie auch von anderen IK Geräten gewohnt, ist an der Spitze des Sprühers keine variable Verstellung für den Sprühstrahl vorhanden. Auch bei Carton ist es identisch, mit dem Unterschied, dass hier eine Edelstahl-Sprühdüse und bei IK Plastik verwendet wird. Ist der Verschluss fest zugedreht, lässt sich die Ausgangsdüse nicht mehr bewegen. Wer also den Sprühstrahl von Vertikal auf Horizontal ändern möchte, muss kurz die Verschraubung lockern, Düse verdrehen und dann wieder festschrauben.

IK E Foam Pro 2 und Carton EP02 Sprührichtung verändern

Fazit: Auch wenn wir da das Carton System im Vorteil sehen, belassen wir es bei einem Unentschieden. Denn Hand aufs Herz: Das Gejammer, welches immer wieder bei YouTube-Tests über den aufwendigen Düsentausch zum Besten gegeben wird, können wir nicht mehr hören. Welcher normale Anwender wechselt – insbesondere auch noch während des Betriebs – die Düsen aus? Wer einmal sein gewünschtes Schaumbild in Kombination mit dem jeweiligen Snow Foam gefunden hat, wird daran sehr wahrscheinlich nie wieder etwas ändern. Und in den seltenen Fällen, bei denen das doch gemacht wird, kann man mit dem etwas höheren Aufwand bei IK oder dem (mit nassen Händen) fummeligen Wechsel bei Carton allemal leben.

Carton: 1
IK: 1

Schaum-Ansaugung

Bei diesem Thema gibt es eigentlich nur einen Faktor zu bewerten bzw. buchstäblich zu gewichten. IK verwendet bei dem Schaumsprüher ein relativ festes, starres Kunststoffröhrchen für die Ansaugung. Carton hingegen hat einen flexiblen Schlauch verbaut. Beide Hersteller haben am Ende einen Filter verbaut, um mögliche Grobpartikel nicht aufzunehmen.

Warum ist das relevant? Ganz einfach: Je mehr sich Euer Behälter entleert, umso schwieriger wird es für die Ansaugung, die Reste aus diesem zu saugen. In unseren Tests hat sich das beim IK Sprayer deutlich bemerkbar gemacht, als noch etwa 100-200ml Flüssigkeit im Behälter waren und wir den Sprayer schräg halten mussten (z.B. um Schweller einzusprühen). Dabei schwappt logischerweise die Schaumflüssigkeit in die entsprechende Richtung und die Ansaugung hatte keinen „Stoff“ mehr und begann zu röcheln.

Durch den flexiblen Ansaugschlauch bei Carton rutscht der Kunststofffilter zumindest weitgehend der Bewegung des Sprayers hinterher. Das klappt nicht perfekt, aber allemal besser als bei dem starren Röhrchen bei IK. Bonus: Wem das weiterhin nicht genug ist, der kann zumindest bei Carton ein Metallgewicht erwerben (ca. 100 g Gewicht, im Bild montiert), welches dann definitiv jede Bewegung des Behälters mit rutscht. Allerdings ist das wieder ein zusätzlicher Kostenfaktor. Spätestens mit dem Zusatzgewicht kann man den Carton EP02 wirklich bis zum allerletzten Tropfen nutzen – bei IK ausgeschlossen.

Links im Bild: IK Ansaugrohr. Rechts im Bild: Carton Ansaugschlauch + Zusatzgewicht

Fazit: Das Rennen macht hier ganz klar Carton mit seiner flexiblen Ansaugung. Das Problem, dass bei Neigung und geringerer Füllmenge nicht mehr gut angesaugt werden kann, ist in der Praxis definitiv nicht nur 1x vorgekommen. Natürlich kann man hier drauf reagieren und sich entsprechend anpassen, aber es geht auch besser, wie Carton zeigt. Außerdem ist das optionale Gewicht etwas, was es bei IK generell nicht angeboten wird.

Carton: 1
IK: 0

Pumpe

Wie bereits erwähnt, arbeiten beide Hersteller mit unterschiedlichen Methoden, die am Ende auch Auswirkungen auf das Sprühergebnis haben. Bei IK wird durch die Pumpe im Behälter zunächst Druck aufgebaut, damit man loslegen kann. Carton geht dabei einen anderen Weg und nutzt einen Dual-Motor mit direktem Druckaufbau. Vorteil bei Carton: Bei überschüssigem Druck muss KEINE Entlüftung gemacht werden. Bei IK muss der Behälter immer erst durch Ziehen der Entlüftung vom Druck befreit werden, bspw. um diesen aufzuschrauben.

Der Carton Sprayer wird durch Knopfdruck am Handgriff aktiviert, bei IK muss man zunächst im Boden des Geräts den Anschalter für 3 Sekunden drücken und dann, zum Aktivieren der Pumpe, noch 1x drücken. Kleiner Nachteil für den Carton: Bei Aktivierung fängt das Gerät sofort an zu sprühen, bei IK muss auch bei aktivierter Pumpe erst der Abzug gedrückt werden. So gesehen hat der Carton Sprayer einen erzwungenen Dauerfeuer-Modus (bis zur Deaktivierung per Knopfdruck).

In der Praxis bedeutet das: Der IK E Foamer bei voller Befüllung benötigt ca. 13 Sekunden, bis man (bei maximalem Füllstand von 1,25l) ausreichend Druck aufgebaut hat. Bei Carton steht der Druck ab der ersten Sekunde zur Verfügung, ist aber bauartbedingt merklich schwächer. Auch wenn man bei Carton die Wartezeit von 13 Sekunden nicht hat, ist das letztlich kein relevanter Faktor. Wir sprechen ja nicht von Minuten!

In der Anwendung laufen dann beide Pumpen während des Sprühens im Dauerlauf. Denn während die Carton Pumpe immer nach Aktivierung des Anschalters läuft – und entsprechend nach Deaktivierung den Dienst sofort einstellt – pumpt die IK Pumpe mit dem ersten Druckverlust (nach etwa 5-10 Sekunden Sprühen) sofort nach. Sprüht man weiter, läuft hier auch die Pumpe dauerhaft, um den Druck aufrechtzuerhalten.

Minimal spürbar ist bei IK der Punkt, wenn die Pumpe den Druckverlust ausgleichen will und anläuft. Da wird das Sprühbild KURZ schwächer, ist aber dann umgehend wieder auf gewünschtem Niveau. 

Zum Thema Pumpe gehört auch die Lautstärke. Hier müssen wir ehrlich sagen, dass wir schon etwas erschrocken vom IK E Foam waren, der sofort spürbar auf hoher Lautstärke läuft. Carton ist da deutlich leiser unterwegs – aber eben wie erwähnt auch weniger stark in der Druckleistung.

In Zahlen ist das dann noch deutlicher: Carton gibt als Herstellerangabe 56 DB an, IK satte (unter) <97 DB! Um Euch mal einen Vergleich zu geben: 50-55 DB wird als Zimmerlautstärke beschrieben. Um die 60-65 DB werden als angeregtes Gespräch oder auch Lautstärke im Straßenverkehr, die man als Fußgänger hört, definiert. Wenn wir über 80 DB kommen, sind wir im Bereich der Gesundheitsgefährdung angelangt. Arbeitgeber müssen ab dieser Grenze den Mitarbeitern sogar Gehörschutz zur Verfügung stellen. Im Vergleich sprechen wir hier von Lautstärken eines Rasenmähers oder Bohren mit einer Bohrmaschine!

Nun, wenn wir dann die Herstellerangabe von 97 anlegen, bewegen wir uns auf dem Lärmniveau eines Presslufthammers aus 10 m Entfernung!!!

Wir haben das mal rudimentär mit einer Handy-App nachgemessen. Dabei haben wir den Sprayer auf Armlänge Abstand abgestellt und aus dieser Entfernung dann gemessen. Aus dieser Entfernung lagen die Werte des IK zwar „nur“ bei konstant 81 DB, der Carton pendelte sich da bei 65 DB im Schnitt ein, ist teilweise aber auch noch leiser. Ein MASSIVER Unterschied! Wenn man nun bedenkt, dass man das Gerät nicht immer am ausgestreckten Arm, sondern mit kürzerem Abstand zum Ohr verwendet, muss man die Lautstärke des IK E Foam Pro 2 definitiv kritisch betrachten und ggf. sogar Ohrenschutz in Erwägung ziehen.

Links im Bild: IK, Rechts: Carton

Carton EP02 und IK E Foam Pro 2 Lautstärke

Fazit: Beim Druckaufbau würden wir trotz der Wartezeit beim IK auf ein Unentschieden plädieren. Die 13 Sekunden Wartezeit bringen niemanden um und danach läuft die Pumpe ohnehin fast dauerhaft. Im Gegenzug ist beim Carton das sofortige Sprühen nicht gerade ideal, wenngleich dafür natürlich erst der Trigger gedrückt werden muss. 

Was für uns tatsächlich heftig ist, ist die Lautstärke, und den Faktor muss man, trotz klarer Unterschiede in der Pumpe, hier objektiv negativ bewerten. Selbst wenn die Herstellerangabe bei IK von <97 DB erfreulicherweise NICHT erreicht wird, sind die per Handy gemessenen 80 DB und die Differenz zum Carton einfach extrem. Auch wenn das Handy hier kein geeichtes Messgerät ist - die Differenz zum Carton ist mindestens deutlich erkennbar. Da wir keine Minuspunkte vergeben, gibt’s zumindest den Punktsieg in der Kategorie klar für Carton.

Carton: 1
IK: 0

Schaumerzeugung

Kommen wir nun zum sicherlich maßgeblichen Punkt eines solchen Sprühgerätes. Wie sprüht er? Viel war auf einschlägigen YouTube-Kanälen zu hören, dass der Carton kein gescheites Sprühbild schaffe und unbrauchbar wäre. Wir denken, das haben wir u.a. mit diversen Videos widerlegt und die positiven Reviews im Shop sprechen da eine andere Sprache. Aber man muss auch wissen, wie man solch ein Gerät richtig verwendet und nicht unsere Empfehlungen missachten.

Wie auch immer. Eines war auch uns vor dem Test klar: Der IK Sprayer wird bei der Pumpenleistung mit satten 3,5 BAR angegeben und das dürfte wohl auch die Sprühleistung entsprechend verbessern! Auch wenn hier unterschiedliche Systeme verwendet werden, zählt am Ende „was hinten“ (oder oben) rauskommt. 

Für unseren Test haben wir bei Carton die WEIßE Düse für WÄSSRIGEN Schaum und bei IK die GRAU Düse für MITTLEREN Schaum verwendet. Das mag auf den ersten Blick ein ungleicher Vergleich sein, aber da wir die Düsen bei IK schon lange kennen, hat sich die mittlere Düse dort bewährt. Bei Carton haben wir mit der weißen Düse die besten Ergebnisse erzielt. Getestet wurde mit dem Sonax Actifoam Schaukonzentrat, welches aus unserer Sicht einen der besten Schäume bei relativ geringer Dosierung liefert.

Wichtiger Hinweis:

Wir haben einen KLEINEN Fehler gemacht bei der Dosierung des Schaums. Ursprünglich sind wir von einer maximalen Nutzkapazität von 1,5L bei BEIDEN Geräten ausgegangen. Daher haben wir hier eine 1:30 Mischung verwendet, also 50ml auf 1,5L Wasser. Leider ist der Ik E Foam Pro 2 nur mit 1,25L Wasser verwendbar. Wir hätten also für den Vergleich in den IK Sprayer bei gleichem Verhältnis nur rund 42ml Konzentrat geben dürfen.

Bei den Carton Sprayern ist es so, dass man, um ein gutes Sprühbild zu erhalten, keine zu große Distanz zum Wagen haben sollte. Wir sprechen da von maximal 30-40 cm Abstand – darüber hinaus wird das Schaumbild zu ungleichmäßig. Das ist FAKT.

Das bedeutet aber somit auch, dass der Sprühwinkel kleiner wird und man mit einer Bahn eine kleinere Fläche abdeckt. Als Faustformel empfehlen wir eine 10 Sekunden Bewegung für 1 Meter Lackfläche oder 1 Sekunde pro 10 cm Fläche. Dann erhält man bei einer 1:30 Mischung im Carton ein aus unserer Sicht ideales Schaumbild (nicht zu fest, nicht zu flüssig) und eine schöne Deckung.

IK E Foam Pro 2 und Carton EP 03 Test

Beim IK Sprayer zeigt sich hingegen sofort die Mehrleistung der Pumpe. Diese schafft, wenngleich der Abstand in unserem Test nicht relevant größer war als beim Carton, dass ein größerer Sprühwinkel vorhanden ist und der Druck ausreicht, um mehr Fläche abzudecken. Zudem empfanden wir (!!! Bei abweichender Dosierung, siehe Infobox!!!) den Schaum als sichtbar deckender.

IK E Foam Pro 2 Sprühbild Schaum

Vergleich beider Schaumbilder:
IK E Foam Pro 2 Schaum VS Carton EP02 Schaum

Dieser Punkt ist ein klarer Fakt und nicht wegzudiskutieren. Wenn man schneller ums Auto sein will, weil man mit einem Sprühzug eine größere Fläche abdeckt, dann liegt der Ik E Foam Pro 2 definitiv vorne! Das Schaumbild sehen wir weniger kritisch. Denn auch wenn der Schaum beim Carton „anders“ auf dem Lack aussieht, erzielt man – korrekte Anwendung vorausgesetzt – eine flächige Deckung. Und darauf kommt es in letzter Instanz bei der Verwendung von Schaumsprühern an.

Carton EP02 Schaumbild

Der Carton Sprayer hat an der Seite ein Verstellrad für den Schaum. In der Praxis lässt sich hier nur beim Drehen im Millimeterbereich eine Veränderung des Schaums feststellen. Derzeit aus unserer Sicht fast kein Nutzwert vorhanden. Lediglich positiv zu bemerken: Hier kann die Schaumzufuhr deaktiviert werden, was Euch eine gewisse Sicherheit gibt, dass bei Kontakt mit dem Anschalter nicht schon in der Wohnung oder im Auto die Schaumparty losgeht!

Fazit: In der Paradedisziplin gewinnt der IK E FOAM PRO 2 vor dem Carton. Eindeutige Sache, wenngleich der Carton trotzdem hervorragend performt. Aber die Unterschiede sind spürbar und auch definitiv sichtbar. Wir sehen hier zwar keinerlei Grund, die Schaumerzeugung des Carton schlechtzureden, aber man muss dennoch die Aspekte klar beleuchten. Da dieses Kriterium natürlich maßgeblich für die Schaumsprüher ist, vergeben wir in der Disziplin die doppelte Punktzahl für den Sieger.

Carton: 0
IK: 2

Hinweis zur Schaumdosierung:

Generell fällt uns auf, dass bei den batteriebetriebenen Drucksprühern etwas mehr Schaumkonzentrat nötig ist. Zudem gibt es im Markt teilweise dramatische Unterschiede in der Schaumleistung. Der Sonax Actifoam gehört zu den Top-Produkten, wo man in etwa mit einer 1:30 Mischung (50ml / 1.5L Wasser) super klarkommt. Bei anderen Schaumerzeugern, zB. Labocosmetica oder Koch Chemie, muss immer etwas stärker gemischt werden, um zur gleichen Leistung zu kommen.

Allerdings kommt man dann je nach Produkt immer noch mit 1 Liter Schaumkonzentrat locker auf gute 15 Anwendungen. Darüber darf man meckern, aber das machen oft auch diejenigen, die sich gefühlt jede Woche neue Produkte zum Testen bestellen. Es ist ein Hobby und ob ich nun mit 50ml Schaum, 30ml Schaum oder eben auch mal 70ml Schaum arbeiten muss, ist am Ende kein Unglück. So sehen wir das zumindest, aber das ist eben das Schöne an Meinungen – die darf man teilen oder auch nicht.

Generell empfehlen wir Euch, sich mit Mischungen und den Düsen langsam ranzutasten. Fangt mal mit einer 1:40 Mischung an und testet dabei die verschiedenen Düsen aus. Gelangt ihr mit EUREM SnowFoam dann schon zu einem erwünschten Ergebnis: Weitermachen! Seid ihr noch nicht zufrieden, versucht es mit einer stärkeren Mischung und testet Euch wieder mit den Düsen an das Ergebnis heran.

Ein Schaumsprüher ist immer ein Lernprozess und es gibt keine goldene Regel nach dem Motto „Kennste einen, kennste alle“. Aber etwas experimentieren gehört ja auch zu unserem Hobby dazu und der Weg ist wie so oft das Ziel.

Reinigung

Nach der (Schaum)party kommt der Kater. Aufräumen oder in unserem Fall: Sauber machen! Beide Hersteller geben in ihren Empfehlungen an, keine Chemikalien (darunter fällt auch das Schaumgemisch) im Behälter zu lagern. Dabei ist zu beachten: Im Behälter geht das, aber es sollte NICHT der Sprüher aufgeschraubt sein. Denn bei dauerhaftem Kontakt können ggf Flüssigkeiten in der Apparatur zu Schäden führen.

Ziemlich nett: IK bietet mittlerweile Deckel für ihre Behälter an! So kann man etwaige Reste aufheben. Manko, sofern man keine 2 Behälter hat: Der Sprühaufsatz muss separat aufbewahrt werden. Carton hatte bei einer Ur-Version ihrer Sprayer optionale Verschlüsse, aber die gibt’s bei den aktuellen Sprühern leider nicht mehr.

Das bedeutet: Ihr solltet unter normalen Umständen Reste entfernen UND den Sprüher einmal durchspülen. Das geht natürlich nur mit Wasser, aber in der Umsetzung gibt’s starke Unterschiede: Da der IK Foamer IM Behälter den Druck aufbaut, müsst ihr diesen mit klarem Wasser füllen (da reichen 100-200ml aus), dann den Deckel verschließen und die Sprühfunktion aktivieren, bis das Wasser durchgesprüht wurde. Der gesamte Vorgang ist natürlich recht aufwendig, da nach dem Befüllen mit Wasser zunächst erst wieder Druck aufgebaut werden muss usw.

Beim Carton sieht die Sache wesentlich bequemer aus: Dadurch, dass die spezielle Injektionspumpe im Kopf des Gerätes arbeitet, kann man einfach den Deckel abschrauben, den Ansaugschlauch in ein Gefäß mit Wasser (zB Eimer) halten, Pumpe aktivieren und das wars. So geht die Reinigung natürlich wesentlich schneller von der Hand.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, solltet Ihr beim Ik Sprayer je nach Nutzung die Schaumplättchen in der Spitze des Gerätes ersetzen. Spätestens, wenn Euer Sprühbild nicht mehr so gut erscheint, wird es Zeit. Passend dazu gibt’s auch Wartungskits zu kaufen.

Fazit: Wir hatten die nötigen Filze an anderer Stelle schon in die Wertung eingebaut, weshalb wir diesen Punkt hier nicht nochmal „ankreiden“. Aber zumindest müssen wir hier klar dem Carton Sprayer den Punkt für die deutlich leichtere Reinigung zusprechen. Allein das auf und zu schrauben des IK + erneuter Druckaufbau ist eine zusätzliche Hürde – bis man den Ik Foamer gereinigt hat, hat man den Carton schon eingelagert. 

Carton: 1
IK: 0

Chemische Resistenz

Das Leben verläuft nicht immer neutral. So ist es auch in der Autowäsche, wenn man auch mal mit saurem oder alkalischem Snow Foam arbeiten möchte. Das sollte mit beiden Sprayern problemlos und langfristig funktionieren.

Carton ist hier etwas eindeutiger in der Formulierung und gibt zugelassene pH-Werte von 2-14 an. Damit deckt man für Autopfleger eigentlich die ganze Bandbreite von Sauer bis Alkalisch ab. IK hingegen schreibt (Zitat) „Kann mit neutralen Produkten… und verdünnten Säuren und Laugen…“ verwendet werden. „Nicht mit konzentrierten oder reinen Säuren und Laugen verwenden“.

Fazit: Das, was IK angibt, lässt natürlich etwas Interpretationsraum übrig. Wir gehen hier mal vom Positiven aus, dass man hier die vergleichbaren Produkte wie bei Carton meint. Daher beides positiv zu bewerten und ein klares Unentschieden.

Carton: 1
IK: 1

Ausdauer

Unser letzter Punkt ist die Ausdauer der jeweiligen Akkus. Auch wenn im IK Sprayer mit 3200mAh Akku mehr Kapazität vorhanden ist (Carton "nur" 2000mAh), muss im Falle des IK E Foam auch ein deutlich stärkerer Kompressor betrieben werden. 

IK gibt auf der Packung eine Nutzungsdauer von maximal 10 Anwendungen an. Carton hingegen spricht von 30 Minuten oder länger. Somit sind die Werte nicht eindeutig zu vergleichen. Wir haben einen kleinen Test gemacht und den IK Sprüher 6x mit Wasser voll gemacht, aufgepumpt und dann ohne Pause leer gesprüht. Nach dieser Zeit blinkte die Lade-LED auf "GELB". Dies entspricht einer Range von 30 bis 60 % Kapazität. Daraus kann man schließen, dass die versprochenen 10x sicherlich zu schaffen sind. Möglicherweise belastet eine Schaumerzeugung den Akku etwas mehr als unser Wassertest, aber wir wollten jetzt dafür auch keine 7 Liter Snowfoam verballern ;-)

Mit den Carton Akkus haben wir schon länger Erfahrung und schaffen es auch nach mehreren Fahrzeugen nicht, den Akku leerzumachen. Auch hier sollten also die Herstellerangaben definitiv passen oder übertroffen werden.

Fazit: Bei der Akkuleistung muss man nicht meckern. Mit jedem der Foamer sind locker  einige Anwendungen möglich, bis Nachschub aus der Steckdose gebraucht wird. 

Carton: 1
IK: 1

Preis

Die Kosten werden wir hier nicht in die Bewertung einfließen lassen. Einerseits liegen beide Geräte im Markt bis auf wenige € nah beisammen (IK um die 110 €, Carton ca. 100 €). Außerdem sind solche Gerätschaften einfach Produkte für Nagel im Kopf Menschen und da kostet es eben, was es kostet. Daher geben wir hier keine Wertung zum Preis ab und nur als Fazit: BEIDE Geräte sind in Betrachtung aller Eigenschaften und Tatsachen ihr Geld wert.

Gesamtfazit

Wie beim Boxen: Nach Punkten gewinnt aus unserer Sicht der Carton EP02 Akku Foamsprayer. Nach unseren Testkriterien hat Carton 11 Punkte auf dem Konto, der IK E-Foam Pro 2 „nur“ 8. Allerdings – so ehrlich muss man sein – gewinnt der IK bei der Paradedisziplin Schaumerzeugung gegenüber dem Carton. Wie relevant man den Unterschied bewertet, das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Wer ist also der Testsieger bei den Akku Schaumsprühern? Wir sehen BEIDE Foamer auf einem ausgezeichneten Niveau bei der Schaumerzeugung, man muss sich nur mit den feinen Details bei der Anwendung anfreunden – wie auch im Text transparent beschrieben.

Abseits der Schaum-Disziplin muss man hingegen sagen, dass der Carton Sprayer mehr fürs Geld bietet. Viele kleine oder auch größere Details, die den Unterschied machen. Hier merkt man, dass der EP02 Sprayer als ganze Idee entstanden ist und nicht nur ein „Zusatzprodukt“ in einer Vielzahl an ähnlichen Produkten, so wie es bei IK der Fall ist. Das wird besonders beim Handgriff deutlich, der auf weitere Produkte aus dem Carton Ökosystem passt. 

Bis auf wenige Einzelheiten wirkt der Carton vollkommen durchdacht, innovativer und frischer als der IK E Foam. Wer nun vor der Kaufentscheidung steht, dem muss man „leider“ sagen: Es gibt weiterhin nicht die Eier legende Wollmilchsau der akkubetriebenen Foam Sprayer! Egal, ob Ihr Euch für den Carton oder den IK entscheidet, bei jedem Modell muss man punktuell Abstriche machen.

Wenn für Euch die Schaumerzeugung der einzig relevante Punkt ist, dann muss die Entscheidung auf den IK E Foam Pro 2 fallen. Wenn Ihr aber das ein oder andere Detail in die Waagschale werft und kleinere Defizite beim Schaum in Kauf nehmen könnt, dann muss die Wahl Carton EP02 lauten – ohne Frage.

Eins kann man als Schlusssatz für Euch noch sagen: Egal, wie die Entscheidung ausfällt. Ihr macht mit KEINEM der beiden Sprayer einen Fehler, sondern bekommt ein hochwertiges Schaumsprühgerät, welches Euch die Muskelkraft in Zukunft spart und somit die Autowäsche noch angenehmer machen wird.

Thomas meint

Thomas meint:

Ich bin sicherlich nicht ganz unvoreingenommen, da wir Carton Korea schon lange verfolgen und sie sogar in Korea besucht haben und sie auch bei uns in Deutschland zu Gast waren. Daher schlägt mein Herz für diesen innovativen Hersteller, der seit 2021 an der Optimierung seiner Akku-Sprühgeräte arbeitet.

Für mich persönlich hat der Carton EP02 im Gesamtpaket die Nase vorn, wie es auch unsere Wertung zeigt. Sicherlich ist das Sprühverhalten beim IK eindeutig BESSER, allerdings hätten wir uns nie für den Carton EP02 Vertrieb entschieden, wenn uns die Schaumerzeugung enttäuscht hätte.

Ja, man muss kleinere Abstriche machen (näher an den Lack, etwas langsamere Bewegungen, an die richtige Düsen-/Schaum-Kombination rantasten...) aber wenn man damit konform geht, erhält man aus meiner Sicht das insgesamt »rundere Angebot« mit einigen DEUTLICH besseren Details. Allein, dass ich weitere Produkte von Carton mit dem gleichen Akku nutzen kann ist genial, auch der Ladekomfort wo man nur den kleinen Handgriff anschließen muss ist so ein Punkt... In Summe bin ich Team Carton.

Aber ich kann ebenso den IK E Foam Pro 2 mit absoluter Überzeugung empfehlen, wenn man seinen Fokus primär auf das Sprühverhalten legt. Wirklich besser gehts in meinen Augen nicht bei einem Schaumsprühgerät.

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