Ich glaub mich laust der Autopfleger!

Ich glaub mich laust der Autopfleger!

09.08.2012 in Allgemein

HINWEIS: Dieser Text wurde bereits im Jahr 2012 veröffentlicht und beinhaltet ggf. nicht mehr aktuelle Produktempfehlungen und Meinungen. Eine Aktualisierung wird in Kürze durchgeführt.


"Mich laust der Affe" dürfte eine bekannte, wenn auch etwas altbackene Redewendung im deutschen Sprachgebrauch sein. Grund genug sie etwas zu modernisieren und auf unsere Branche umzudichten!

Beginnen wir mit einem kleinen Schockfoto (zumindest sollte es das für Euch ambitionierte Autopfleger sein!):

Swirls

Swirls – im Deutschen auch gerne „Kreise“ genannt. Die Ursache dafür liegt den meisten jetzt vermutlich auf der Zunge: "Waschstraße!" Aber um ehrlich zu sein, wissen wir bei DIESEM Fahrzeug auch nicht, was schlussendlich die Ursache für diesen fürchterlichen Lackzustand war. Aber damit dürften wir nun Eure uneingeschränkte Aufmerksamkeit besitzen, um bei dem heutigen doch recht „spießigem“ Thema am Ball zu bleiben!

Es geht im heutigen Blog tatsächlich um das Entlausen. Zwar nicht von Affen oder anderen Lebewesen, aber grundsätzlich bleiben wir im Thema. Es geht um die Kontrolle und Nachpflege Eures Pflegezubehörs wie Applicator Pads und Mikrofasertücher. "Verstehe ich nicht, ich wasche meine Tücher sogar nach jeder Benutzung" hören wir schon den ein oder anderen Leser murmeln... aber wir zeigen Euch gleich, dass dies leider nicht immer ausreichend ist.

Fast jeder von uns wird die Situation kennen: Man ist vollends in seinem Element und poliert mit einem Applicator Pad die letzten Kratzerchen aus einem Fahrzeuglack und plötzlich entgleitet einem das Auftragspad und fliegt in hohem Bogen auf den schmutzigen Erdboden! Nur kurz darauf fegt Euch ein Windstoß das flauschige Mikrofasertuch vom Lack und landet auf dem Pflaster! "NICHT MEHR VERWENDEN UND EIN FRISCHES NEHMEN" werdet Ihr jetzt mit Recht sagen. Aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein...

Ebenso selbstverständlich ist dann die folgende Wäsche der verschmutzten Mikrofasertücher und Auftragsschwämme, was in den meisten Fällen von einer Waschmaschine übernommen wird. Was leider von einer Vielzahl der Anwender nicht bedacht wird ist, daß gerade die feinen Mikrofasern Schmutzpartikel wunderbar in ihren Fängen festhalten und ungern wieder loslassen! Das kann tatsächlich auch oftmals nicht einmal durch die Waschmaschinenwäsche gewährleistet werden, weshalb sich fiese Partikel festsetzen können...

Dreck im Tuch

Dreck im Tuch

Hier kann man deutlich die Verschmutzungen erkennen, welche direkt nach einer Waschmaschinenwäsche bei der Sichtkontrolle des Mikrofasertuchs entdeckt wurden! Das können einfache Fusseln sein, die teilweise sogar noch in der Waschmaschine vorhanden waren, aber ebenso können es spitze Holzbröckchen, Pflanzensamen oder sogar Steinchen sein, falls das Tuch einmal Bodenkontakt hatte. Wer seine Tücher nicht in Boxen lagern kann, läuft ebenfalls Gefahr, dass die Produkte durch Fremdeinflüsse nachträglich verunreinigt werden. Und glaubt uns, Mikrofasern sind fast schon wie fleischfressende Pflanzen und krallen sich alles, was um sie herumschwebt!

Was derartige Verschmutzungen anrichten können, müssen wir wahrscheinlich nicht erklären. Wenn doch, bitte noch einmal ganz nach oben scrollen und das 1. Bild in diesem Blogeintrag anschauen ;-) Natürlich sind das Extreme, die in der Praxis durch kleine Verschmutzungen selten vorkommen. Auch ist es nicht gesagt, dass man genau mit solch einem Partikel dann auf den Lack trifft und dadurch Kratzer verursacht. Aber WENN die ungünstige Konstellation zusammenkommt, dann ist das Unheil nah und am Ende fragt sich der Hobby-Autopfleger woher schon wieder diese fiesen Kratzerchen kommen!

Deshalb können wir nur jedem Anwender dazu raten, regelmäßige Sichtkontrollen der Tücher und Pads durchzuführen. Sei es direkt nach der Wäsche oder während der Arbeit am Wagen – lieber 2 Blicke zu viel ins Tuch geworfen als ein Blick zu wenig. Wer solche Partikel dann entdeckt, wird schnell feststellen, dass diese sich nur schwer vom Material lösen wollen. Abhilfe schafft hier eine Pinzette und dazu viel Geduld...

Dreck im Tuch

Dreck im Tuch

Da vermutlich Eure Nachbarn, Eure Freundin und Familie sowieso nichts mehr bezüglich Eures Autopflege-Spleens überraschen kann, empfehlen wir diese Prüfung bei guten Lichtverhältnissen (z.B. im Freien bei Sonnenlicht oder gut beleuchteter Raum) durchzuführen. Der ein oder andere wird sich dann an den Titel des Blogeintrags erinnern und mitleidige bis amüsierte Blicke auf sich ziehen. Aber Eurer Autolack wird es Euch danken und das ist es doch wert sich gelegentlich auch mal "zum Affen zu machen". :-)

PS: Spezielle Mikrofaserwaschmittel sorgen übrigens für eine optimale Entfernung von alten Wachs- und Politurresten in Euren Tüchern und Pads.