Eins der Materialien in einem Auto mit dem größten Fehler-Potenzial ist das Leder. Auch wenn es heute nicht immer klar ist, ob es sich um echtes Leder oder um Kunstleder handelt, so ist die sorgsame Lederpflege und Lederreinigung essenziell. Ledersitze und Lederflächen im Auto sollten stets ausreichend mit dem passenden Lederpflegemittel gepflegt werden, um Faltenbildung, Risse und besondere Abnutzung des Leders zu vermindern. Wer von Anfang an auf eine gute Auto Lederpflege setzt, hat länger Freude am Naturprodukt.
Gegen die Strapazen des Alltags schützen
Bei uns gehören Fragen rund um die Lederpflege und Lederreinigung zum Alltag in der Beratung. Dabei ist es immer ein bunter Mix aus Neufahrzeugen, bei deren Lederflächen die Besitzer von Anfang an alles richtig machen wollen, aber genauso häufig geht es um die Ledersitze in Gebrauchtfahrzeugen.
Den meisten Autobesitzern ist bewusst, dass insbesondere die Ledersitze bei regelmäßiger Nutzung massiven Strapazen ausgesetzt sind, auch wenn Automobil Leder zu den widerstandsfähigsten Ledern gehört. Aber einfach mal seine Kleidung vor Augen halten: Jeans mit Nieten und Knöpfen schaben auf der Oberfläche des hochwertigen Leders. Farbe aus Kleidungsstücken färbt auf Sitze oder Rückenlehne ab. Haare liegen an der Kopfstütze aus Leder auf und transferieren Sprays oder Haargel bring Schmutz aufs edle Material. Und im Sommer sorgt nackte Haut bei kurzen Hosen und Röcken dafür, dass das Leder Fetten der Haut und auch Rückständen von Cremes ausgesetzt ist.
Der Natur auf der Spur
Dass Leder ein Naturprodukt ist, sollte den meisten klar sein. Eben sowenig wie ein echtes Steak auf dem Teller von einem Lebewesen kommt, so ist das auch beim Leder der Fall. Ein Grund, warum Hersteller wie Tesla mit sogenanntem veganem Leder hausieren gehen, was zwar im Prinzip auch nur ein Kunstleder ist, aber zum Teil als Naturstoffen hergestellt wird. Aber im Grundsatz sprechen wir über Tierhaut – das ist nicht zu ändern. Diese natürlichen Leder haben aber auch das Problem, dass sie ihre Elastizität mit der Zeit verlieren, dass sie sich verändern können, Falten bekommen oder rissig werden. Auf der anderen Seite ist das Sitzgefühl auf einem echten Ledersitz einfach unvergleichbar und angenehm, wenn auch es im Sommer mal glühend heiß werden kann. Gerade Cabriofahrer sind hier besonders betroffen, da diese in der Regel Ledersitze haben und zudem häufig bei schönem Wetter offen gefahren werden.
Womit wir wieder beim Thema der Belastung für das Leder wären, denn auch die UV-Strahlung und entsprechende Temperaturen belasten die Lederoberfläche massiv. Aus diesem Grund sollte das Leder in Eurem Fahrzeug bestmöglich mit dem passenden Pflegemittel gereinigt und gepflegt werden. Dabei können wir nur dringend davon abraten, auf die vom Boulevard Fernsehen gerne empfohlenen Hausmittel zurückzugreifen. Nivea und Co hat einfach auf diesem Naturprodukt nichts verloren – Ende der Geschichte. Wie heißt es doch: Niveau ist keine Handcreme – und ein gewisses Niveau sollte man bei der Lederpflege an den Tag legen, schließlich sind Lederausstattungen alles andere als günstig! Daher informiert Euch vorher bei uns, wenn Ihr Eure Ledersitze reinigen wollt.
Um den Kreis zu schließen, hat es für uns auch etwas mit Respekt vor dem Tier zu tun. Entgegen mancher düsteren Legenden werden zwar keine Tiere gezielt für unsere Autos gezüchtet und geschlachtet, aber dennoch hat ein Tier (nicht nur) für das Leder sein Leben gelassen, was es wertzuschätzen und daher zu erhalten gilt. Wenn Autoleder eines Tages zum Wegwerfprodukt geworden ist, ist die Menschheit nicht mehr zu retten...
Die optimale Auto Lederpflege und Lederreinigung
Wie man sich denken kann, hält unsere Branche eine Vielzahl an Pflegemittel für die Reinigung und den Erhalt von Ledern bereit. Das ist auch gut so, denn einfach mit irgendwas seine Ledersitze reinigen, ist nicht die beste Idee. Dabei beschränkt sich die Lederpflege schon lange nicht mehr nur auf die Autositze! Gerade Premiummarken produzieren mittlerweile Fahrzeuge, bei welchen bis zum Armaturenbrett fast alles im Innenraum mit Leder bezogen ist und man dieses ebenfalls reinigen und pflegen muss.
Wir führen bei uns im Shop eine Vielzahl an Produkten für die Reinigung und Pflege von Glattleder und sogar Alcantara, auf welches wir gleich noch eingehen werden. Unter den Produkten befinden sich spezialisierte Produkte von renommierten Anbietern von Lederpflegeprodukten, beispielsweise Coralux oder Colourlock. Dazu gesellen sich dann Lederreiniger und Lederpflege von den bekannten Autopflegemarken wie Surf City Garage mit dem Voodoo Blend oder Zaino mit dem berühmten Z-10 Leather in a bottle. Aber auch große Namen wie Sonax oder Meguiars haben hier ihre Leder Produkte fürs Auto im Rennen. Dann handelt es sich nicht selten um sogenannte All-In-One Produkte, die einen Reiniger und einen Pfleger miteinander kombinieren.
Das Ziel einer Lederreinigung und Lederpflege ist stets, die Entfernung von schädlichen Flecken und Verschmutzungen. Gleichzeitig gehört der Erhalt der Weichheit und gleichzeitige Schutz der Lederfläche vor Neuverschmutzungen und Abnutzung dazu. Der Fokus liegt wie bereits erwähnt meist auf dem Glattleder der Sitze.
Wie oft man ein Reinigungsmittel für das Autoleder anwenden sollte, kann man nicht pauschalisieren. Dies ist wie so oft von der Nutzung Eures Fahrzeugs und der Parksituation (Unter-Dach oder Laternenparker) abhängig. Daher kann man hier keine pauschale Empfehlung aussprechen, wir halten es persönlich bei unseren normal genutzten Fahrzeugen so, dass die Leder Flächen quartalsweise eine Reinigung und Pflege bekommen.
Was benötige ich nun konkret für mein Autoleder?
Auch das ruft förmlich nach der klassischen "Kommt drauf an" Antwort. Wir unterscheiden hier in der Beratung stets zwischen Alter des Fahrzeugs und der oben angesprochenen Nutzung. Natürlich spielt auch der Zustand des Leders eine Rolle, wobei wir da immer auf die Selbsteinschätzung des Kunden angewiesen sind, da wir die Ledersitze oder das Lederlenkrad selten live sehen können.
Selbstverständlich lassen sich mit unseren Produkten auch ältere und verschmutzte Lederausstattungen bestmöglich aufarbeiten. In unserem Sortiment findet Ihr eine Vielzahl an speziellen Lederpflegemitteln, angefangen von reinen Lederreinigern bis hin zur Lederversiegelung und verschiedenen All-in-One Produkten, welche in einem Arbeitsgang die Lederreinigung und Lederpflege erledigen. Letztere empfehlen wir grundlegend allen Anwendern, die wenig Zeit aufbringen können oder wollen, denn spezialisierte Lederpflegemittel werden in der Regel in mehreren Schritten angewendet, was natürlich zeitaufwendig ist.
Mit einer Frage können wir an dieser Stelle auch mal aufräumen: Wenn Ihr ein Neufahrzeug besitzt, ist KEINE Lederpflege notwendig. Hier ist es in der Anfangszeit ratsam und ausreichend auf eine Lederversiegelung zu setzen, da es keine Notwendigkeit gibt, das Leder mit einem Pflegemittel einzupflegen. Wenn das Fahrzeug und daher die Ledersitze und andere Leder Oberflächen ein paar Jahre auf dem Buckel haben, wird auch ein Lederpflegemittel sinnvoll. Entscheidend bei neuem Leder ist daher Schmutz und Flecken rechtzeitig zu entfernen. Um neuwertiges Leder zu reinigen, reicht in aller Regel ein milder / neutraler Lederreiniger aus. Zu empfehlen wären hier der Coralux Neutralreiniger oder Colourlock Lederreiniger mild.
Der Dreck muss weg
Viele Kunden treten an uns mit der Frage heran, was man gegen speckiges / glänzendes Leder, insbesondere beim Lederlenkrad, machen könne. Diese Anfrage geht meist damit einher, dass erwähnt wird, das Leder sei nicht verschmutzt, aber nur eben speckig glänzend. Liebe Seitenbesucher, : DAS ist der Schmutz, der in Eurem Leder hängt – und dabei ist es egal, ob es die Sitze sind oder das Lenkrad. Gerade dort setzen sich Fette und Schweiß Eurer Haut in die empfindliche Oberfläche und sorgen mit der Zeit für diesen Effekt. Ergo bedeutet das, ein Reiniger muss her!
Wir haben im Shop für Euch bei den Leder Produkten immer eine Angabe des pH-Wertes ergänzt. Dieser ist bei einem starken Lederreiniger höher (Werte von 8–11 sind hier möglich) und geht in den alkalischen Bereich. Wenn Euer Leder gut in Schuss ist, Ihr keine Verschmutzungen in größerer Form sehen könnt und auch das besagte Speckige nicht über Gebühr zu sehen ist, dann reicht ein milderer Reiniger in aller Regel aus. Bedenkt bitte, analog zu einem Autolack, sollte man auch hier nicht mit Kanonen auf Spatzen ähm Lederflächen schießen. Auch hier bedeutet eine stärkere Reinigung eine höhere Belastung des Materials. Selbstverständlich könnt Ihr starke Lederreiniger wie den Colourlock Lederreiniger Stark oder Coralux Aktiv Plus problemlos verwenden, wenn es der Zustand Euer Lederausstattung erfordert. Wichtig ist, beim Einsatz von Produkten mit höherem pH-Wert, die Lederfläche nach der Reinigung mit einem mit Wasser angefeuchteten Tuch abzuwischen, um den pH-Wert wieder zu neutralisieren. Beachtet bitte hierzu auch die entsprechenden Anleitungen im Shop und auf den Produkten.
Kleiner Lifehack: Verwendet beim Reinigen der Ledersitze oder anderer belederter Bauteile zum Auswischen der Reiniger ein helleres Tuch. Hier kann problemlos mit einem weicheren Mikrofasertuch oder Baumwolle gearbeitet werden. Durch die hellere Färbung bekommt Ihr unmittelbares Feedback bezüglich der Entfernung von Schmutz im Zuge der Lederreinigung. Sollte Euch bei dieser Anwendung echte Lederfarbe entgegenschlagen, solltet Ihr umgehend die Arbeit einstellen und das Leder auf Beschädigungen prüfen. Insbesondere wenn zuvor beispielsweise vom Vorbesitzer das Leder nachgetönt wurde, kann sich da auch mal Farbe lösen und im Tuch niederschlagen.
Übrigens gibt es im Fachhandel zum Entfernen extremster Verschmutzungen wie Kugelschreiber Farbe extra Spezialmittel, die aber bitte den Profis überlassen werden sollten.
Die Sache mit der Bürste
Herrje, was ging da ein Aufschrei durch die Pflegeszene, als man furchtbarste Verkratzungen auf Leder unterm Mikroskop demonstrierte. Wie so oft wurden im Nachgang der absolut angebrachten Warnung vor starker Beanspruchung durch Lederbürsten & Co, Verallgemeinerungen im Netz verbreitet und Unsicherheit geschürt. Wer in die Shops der renommierten Hersteller wie Colourlock schaut, findet dort weiterhin die klassische Lederbürste als empfohlenes Produkt. Auch wir verwenden in unserer Aufbereitung bei Arbeiten am Leder, wenn nötig, weiterhin die Bürste. Aber Achtung, die Betonung liegt auf WENN NÖTIG! Das bedeutet, wenn Ihr keine stark abgeranzten Ledersitze mit vielen Verschmutzungen vor Euch habt, sollte der Einsatz einer Bürste zum Reinigen in aller Regel nicht notwendig sein. Auch sollte man bei deren Einsatz auf einem Ledersitz oder Lenkrad nicht unter stärkstem Druck reiben wie ein Berserker, sondern auch hier behutsam vorgehen. Aber klar, wenn es die Situation erfordert, ist die Bürste weiterhin eine klare Empfehlung.
Für alle anderen Anwendungen auf Leder oder Kunstleder ist die Verwendung eines Schwamms, beispielsweise mit dem Coralux Schwamm, zu empfehlen und vollkommen ausreichend. Dies ist übrigens auch, was uns in der panischen Bürsten Diskussion sauer aufgestoßen ist, denn niemand mit neuwertigem Leder würde (vernünftige Beratung vorausgesetzt) regelmäßig sein Leder mit der Bürste schrubben und infolgedessen keine Schäden anrichten. Wie anfangs erwähnt, ist die Warnung an sich vollkommen legitim, man sollte es nur differenziert betrachten können.
Und was ist mit Alcantara?
Alcantara ist eine japanische Erfindung und mittlerweile eine italienische Markenbezeichnung. Daher wird Alcantara auch nur von dem italienischen Hersteller produziert. Es ist im Prinzip eine Mikrofaser, also kein Echtleder. Dies wird gerne in der Begrifflichkeit verwechselt und man spricht oft von "Alcantara Leder", was fachlich gesehen Blödsinn ist. Ebenso sagt man dem synthetischen Material, welches ein super angenehmes, weiches Anfassgefühl vermittelt nach, extrem empfindlich zu sein. Das ist aber nur zur Hälfte korrekt, denn wenn es nötig ist (Flecken, starke Verschmutzungen) kann Alcantara mit normalen Stoffreinigern gereinigt werden. Dennoch gilt bei diesem exklusiven Material, welches oft auch bei sportlichen Lenkrädern Verwendung findet: Regelmäßige Pflege und Reinigung ist Pflicht!
Gerade im Lenkrad Bereich kommen wir zum gleichen Problem wie bei echtem Leder. Eure Hände sind schwitzig, ihr habt vielleicht gerade noch schnell etwas gegessen oder getrunken und fasst mit diesen Händen das Material am Lenkrad an. In kürzester Zeit werdet Ihr Veränderungen durch den Schmutz erkennen. Das Alcantara wird platt, schon fast geglättet und der samtige Eindruck ist dahin. Wenn man hier im Mindesten regelmäßig mit einem feuchten Mikrofasertuch die Flächen abwischt, hat man schon viel gewonnen. Unterstützung bietet der sehr milde Reiniger von Colourlock, der nur etwas stärker ist als bloß mit Wasser zu reinigen.
Beratung ist des Leders Leben
Wem das alles zu komplex erscheint und man sich gerne detailliert informieren möchte, was die richtige Herangehensweise für das Reinigen und Pflegen des Fahrzeugleders ist, so könnt Ihr uns gerne persönlich ausfragen. Da wir selbst nach umfassender Schulung durch die renommierte Lederakademie von Frank Recht bei uns im Haus Leder Reparaturen und Leder Färbungen anbieten, haben wir da eine etwas umfangreichere Expertise und können beratend zur Seite stehen. Letztlich ist die Autolederpflege und auch die Entfernung von Flecken und Verschmutzungen im Glattleder kein Hexenwerk. Mit den richtigen Empfehlungen für Lederreiniger und Lederpflege seid ihr auf der sicheren Seite. Daher scheut nicht uns Eure Anfrage zu schicken, wenn Ihr Unterstützung benötigt.