Ordnung ist das halbe Leben: Flaschen Labels und Beschriftung
15.11.2022 in Tipps & Tricks
Wasser predigen, aber Wein trinken!
Egal, ob wir über gewerbliche Aufbereitungen oder die privaten Anwender sprechen: Bei der Sauberkeit und Ordnung in der Garage oder Aufbereitungshalle ist diese oft zumindest verbesserungswürdig.
Dabei gehört die sinnvolle und ordentliche Organisation der Arbeitsmaterialien und auch deren Erscheinungsbild zu einer positiven Außendarstellung dazu. Und auch wenn man die Autopflege „nur“ privat betreibt, kommt der Nagel im Kopf gerne mal zum Vorschein, wenn es um Ordnungssysteme & Co. der Autopflegemittel geht.
Neben der generellen Grundordnung, beispielsweise durch Schränke und Halterungen, auf die wir an anderer Stelle im Blog noch eingehen werden, gehört auch ein ordentliches Labeln der Produkte dazu. Wenn diese beispielsweise in einheitliche Flaschen abgefüllt werden oder man mit Konzentraten arbeitet, bleibt die Flaschenbeschriftung gerne mal auf der Strecke.
Wie sich das darstellt, könnt Ihr im ersten Bild des Beitrags zweifelsfrei erkennen! Wir nehmen uns da auch nicht raus, denn auch wenn der Wunsch nach einheitlicher Ordnung in unseren Schränken immer da war, so war der Geist leider schwach und ist den Weg des geringsten Widerstands gegangen.
Etikettiergerät & Edding sind der beste Freund
Wie im Bild zu sehen, gingen auch wir mit schlechtem Beispiel voran und haben unsere Abfüllungen in der Aufbereitung halbherzig bis saumäßig beschriftet. Als Entschuldigung könnten wir anbringen, dass wir bei den Flaschen immer neue Sachen abfüllen, weil wir zu viel zu testen haben - aber im Grunde wäre auch das ein Herausreden.
Sicherlich hätte man es zumindest wertiger gestalten können. Ein wasserfestes Etikett, ein nicht abwaschbarer Stift und schon wäre das Label nicht ganz so hässlich gewesen. Und trotzdem wäre es nicht das Gelbe vom Ei - das Auge pflegt schließlich mit. Und es kann eigentlich nicht sein, dass wir uns einerseits von sexy Flaschendesign angesprochen fühlen und dann bei der eigenen Beschriftung so halbherzig zu Werke gehen...
Alles nur geklaut
Irgendwann zwischen 2021 und 2022 entstand im Social Media ein kleiner Hype um schlichte aber sehr schicke Flaschenlabels. Ein Detailer aus Amerika hatte mit der Beschriftung seiner Sprühflaschen, vornehmlich der IK Multi TR1 Sprühflasche , für Furore gesorgt! Natürlich passen die Aufkleber auch auf alle anderen Sprühflaschen . Gerade im Zeitalter der hochwertigen Flaschenhalter , wie der von POKA Premium , war es standesgemäß, die dort eingehängten Flaschen auch schick zu präsentieren. Und viele in unserer Detailing Szene so ein aufgeräumter und einheitlicher Look stark an!
Dieser Detailer begann dann auch in Auftrag die Labels gegen Bezahlung anzufertigen und erlangte zumindest in den USA, aber auch in Teilen der europäischen Szene, eine gewisse Bekanntheit. Kurzzeitig starteten wir den Versuch, die »Originale« direkt rüberzuholen, aber das gestaltete sich kostentechnisch unmöglich, weshalb wir die Idee wieder verwarfen.
Doch der innere Monk ließ uns nicht los, weshalb wir uns dann final entschieden, ähnliche, aber doch vom Design her andere Labels selbst zu entwerfen. Auch wenn wir gerne die Originale ehren, so ist die Wertschöpfung bei einem Flaschenaufkleber jetzt zumindest übersichtlich.
Aller Anfang klebt schwer
Wir machen Euch und uns ja manchmal das Leben bewusst schwer, indem wir Euch eine (zu) große Auswahl ermöglichen. So auch bei den Flaschenaufklebern ! Wir konnten uns nicht darauf einigen, ob diese bunt oder schwarz sein sollen. Auch empfanden wir ein rundes Design auf manchen Flaschen als schöner, wie ein eckiges... Tja, was soll's, dann gibts halt rund, eckig, schwarz und farbig! So kann jeder nach seinem Geschmack und Flaschendesign entscheiden.
Perfektionismus wird uns gerne mal zum Verhängnis. Während es mittlerweile auch Aufkleber im Markt gibt, die plump eine rechteckige Fläche auf die Flasche klatschen, war unser ästhetischer Anspruch dezent größer. Jedes Label wird per Hand entgittert, sodass man auf der Flasche effektiv nur das Aufkleber-Design auf der Flasche hat. Sieht ungemein sexy aus, ist aber beim Bekleben zumindest eine Herausforderung.
Wir haben mit dem Folierer die hochwertigste Folie von Oracal und einen extrem kraftvollen Kleber ausgewählt - jedoch kann es je nach Flaschen Oberfläche manchmal etwas fummelig sein. Angesichts dessen gibt nachfolgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Euch, um zum bestmöglichen Ergebnis zu gelangen!
Schritt 1: Label testweise platzieren und Oberfläche reinigen
Bevor es ans Kleben geht, solltet Ihr schon mal »trocken« überlegen, an welche Stelle Ihr das Flaschenlabel kleben wollt. So habt Ihr nach dem Abziehen des Aufklebers von der Trägerfolie schon genau im Blick, wo das Label hin soll.
Selbstverständlich muss die Oberfläche der Flasche sauber und fettfrei sein! Daher unbedingt mit einem IPA Alkohol oder ähnlichem Reiniger entfetten und einen Moment ablüften lassen.
Wichtiger Hinweis:
Kleiner Tipp aus der Praxis: Runde Flaschen tendieren - Überraschung - zum wegrollen. Wenn Ihr die Flasche auf ein Mikrofasertuch legt, könnt ihr den Flaschenkopf auf das zusammengerollte Ende des Tuchs legen und so die Flasche fixieren.
Schritt 2: Aufkleber Konturen festdrücken
Ein essenzieller Schritt, denn durch die freigestellten / entgitterten Aufkleber sind diese sehr filigran. Dadurch bleiben besonders die kleinen Buchstaben gerne mal an der Trägerfolie hängen. Dieses Risiko könnt Ihr reduzieren, indem ihr mit dem Finger den Aufkleber kräftig auf der Trägerfolie andrückt. Fahrt einfach mit dem Finger und etwas Druck immer wieder drüber - es hilft ungemein!
Schritt 3: Aufkleber abziehen
Recht selbsterklärend anhand des Fotos. Beim Abziehen darauf achten, möglichst nur am Rand den Aufkleber mit den Fingern zu berühren, um Verschmutzung zu vermeiden.
Schritt 4: Label auf der Flasche platzieren
Denkt daran: Wenn fest, dann fest! Den Aufkleber könnt Ihr nicht mehr schadensfrei abziehen, sobald er einmal klebt. Also noch einmal »trocken« schauen, wo der Aufkleber platziert wird.
Sobald Ihr Euch sicher seid, drückt den Flaschenaufkleber mittig auf der Flasche an und streicht dann sorgsam die Klebefläche zum Rand hin auf die Flasche. So könnt Ihr das Risiko minimieren, Falten und Blasen zu erzeugen.
Schritt 5: Gut Ding will Weile haben
Habt Ihr den Aufkleber entsprechend flächig auf der Flasche angedrückt, fahrt alle Konturen abermals mit Euren Fingern und ordentlich Druck ab. Dann heißt es: WARTEN! Gerne einige Minuten alles so lassen und dem Kleber die Zeit geben, sich mit der Oberfläche besser zu verbinden.
Schritt 6: Trägerfolie abziehen
Der wichtigste und leider auch heikelste Moment. Wenn Ihr alle Schritte zuvor korrekt absolviert habt, sollte nun alles reibungslos gehen. Bedauerlicherweise gibt es aber auch Oberflächen von Flaschen, die eine geringere Haftung gewährleisten, weshalb es trotz aller Maßnahmen manchmal etwas zicken kann.
Nehmt Euch eine Ecke der Trägerfolie und zieht diese langsam in einem flachen Winkel vom Aufkleber ab. Dabei sehr langsam vorarbeiten - solltet Ihr bemerken, dass ein Teil des Aufklebers an der Folie hängenbleibt, drückt diesen Bereich erneut kräftig an. Wir wissen, es ist ein kleines Geduldsspiel, aber es lohnt sich!
Zu guter Letzt, wenn die Folie entfernt ist, einfach noch mal mit sanftem Druck alle Aufkleber Bereiche mit den Fingern überstreichen. Sollten sich da noch lose Bereiche zeigen, werden diese dann endgültig angedrückt.
Thomas meint:
Ich liebe so etwas! Es sieht einfach toll aus, wenn im Schrank oder am Flaschenhalter in der Aufbereitung alles einheitlich und ordentlich ist. Diese Flaschen Aufkleber waren eine Herzensangelegenheit - Geld verdienen wir damit keins. Aber trotzdem feiern wir die Dinger!
Schritt 7: Am Anblick erfreuen
Nach getaner Arbeit könnt Ihr die Flaschen vollumfänglich einsetzen. Die Labels sind UV-stabil und können problemlos nass werden. Beispielsweise werden bei uns die Flaschen mit dem Felgenreiniger nicht im Ansatz geschont! Da läuft auch mal der Reiniger drüber und sie stehen bei der Autowäsche im Wasserstrahl - wenn die Etiketten einmal auf der Flasche sind, gehen die so schnell nicht mehr ab.
Die Amtsprache ist.... ENGLISCH
Noch ein paar allgemeine Worte zu den Labels. Wir haben hier versucht, möglichst alles abzudecken, was in der Autopflege Verwendung findet. Es gab vereinzelt Kritik, warum wir englische Namen verwenden (beispielsweise »Wheel Cleaner« statt »Felgenreiniger«). Auch wenn wir verstehen, dass man gerne von Anglizismen absieht, so verwenden wir doch alle internationale Autopflegemittel, deren Bezeichnung vom Hersteller selbst in aller Regel schon auf Englisch ist. Daher sind unsere Labels auch auf Englisch.
Noch dazu verkaufen wir die Etiketten in ganz Europa - da ist der gemeinsame Nenner bei der Sprache sicherlich nicht Deutsch! ;-) Und eine zusätzliche Serie für alle Feinde der englischen Begriffe wäre dann doch übers Ziel hinaus. Wer also damit ein Problem hat, der muss weiterhin zum Edding und Beschriftungsgerät greifen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
Wir werden immer mal wieder auf die »originalen« Flaschenlabels aus den USA angesprochen, welche sogar mit den Produktnamen der jeweiligen Pflegemittel angeboten werden. Hier wird, je nach Produkt, zunächst eine klare Markenrechtsverletzung begangen!
Warum das Risiko bei dem Kollegen aus Übersee so lax übergangen wird, wissen wir nicht - aber unser Markenanwalt hat uns tunlichst davon abgeraten, Hersteller / Produktnamen für die Aufkleber zu verwenden. Natürlich würden wir das auch gerne machen, aber nur eine Markenrechtsklage würde unser Projekt zerstören, weshalb wir uns auf allgemeine Produktbezeichnungen beschränkt haben.